Nach ein paar Recherchen, wo man entlang der Ostküste noch so stoppen könnte, kam ich zunächst auf das kleine Örtchen namens Noosa Heads. Es liegt nördlich der Sunshine Coast. Dort bin ich wieder mit dem Greyhound Bus hingefahren. Noosa Heads ist wirklich nicht groß. Am Busbahnhof kam extra ein Typ vom Hostel, um mich abzuholen. Er war total locker drauf, typisch Aussie halt. Eigentlich sollte wohl noch jemand ankommen, aber irgendwie kam der oder diejenige nicht. Deshalb sind wir alleine losgefahren. Er fragte, ob ich in Noosa etwas Bestimmtes vorhabe und verwickelte mich in ein bisschen Small-Talk. Er hatte eine ähnlich tiefe Stimme wie Samy Deluxe und alles war “no worries” und “that’s for sure”. Wir hielten noch an Noosa Junction, was das kleine Innenstadtviertel von Noosa Heads bezeichnet. Dort stiegen noch zwei Asiatinnen zu.
Der Typ vom Hostel erklärte mir, dass regelmäßig alle paar Stunden eben eine Art Shuttle vom Hostel zum Busbahnhof und durch die Stadt fährt, um Neuankömmlinge und Leute aus der Stadt aufzugabeln. Im Hostel angekommen, checkte ich ein. Es war ein kleines, eher familiäres Hostel. Der Chef war etwa 30 und Deutscher. Allerdings sprach er meistens doch lieber englisch. Nicht weil es ihm einfacher fiel, sondern weil er bewusst nicht deutsch sprechen wollte. Er zeigte mir kurz mein Zimmer und erklärte kurz die Einteilung und Regeln des Hostels. Es war nämlich etwas anders aufgeteilt. Es gibt etwa 4 kleine Häuschen, die aber eigentlich immer offen zugänglich waren. In jedem Häuschen hatte man zunächst eine Art kleines Wohnzimmer mit Couch, Tisch,TV, Kühlschrank, Wohnküche und Liegestühlen auf einer nach hinten rausgehender Terrasse und dann eben noch das eigentliche Hostelzimmer mit den Betten. Bei mir war es ein Viererzimmer. Neben mir waren noch zwei junge Ladys im Zimmer.
Ich glaube aus Kanada und England oder so. Sie hatten sich schon gut eingelebt und waren auch gut mit den anderen Leuten im Hostel befreundet. Wobei es nicht viele Leute waren, also das Hostel war weder sehr groß noch sehr voll. Generell verwirren sich halt eh nicht sooo viele Leute nach Noosa. Jedenfalls bemerkte ich, dass hier untereinander eine Gemeinschaft bestand und ich hatte Probleme mich einzuklingen. Deswegen war ich eher ruhig und machte mein eigenes Ding. Noosa war sehr uneben, es ging bergauf und bergab. Ich bin mal zum nicht weit entfernten Sunshine Beach gelaufen, doch es war sehr windig und grau. Leichter Regen setzte ein. Natürlich bin ich auch ab und zu mal in die Stadt gefahren, aber mehr als Noosa Plaza, ein kleines Einkaufszentrum, gab es nicht wirklich.
Ich lief an einem Taxrefund Office vorbei und nahm mir vor, mich diesbezüglich nochmal etwas genauer zu informieren.
Denn diese Steuererklärung wollte ich ja noch irgendeiner Firma in Auftrag geben. Zu meiner Bewunderung waren die Mädels gar nicht so typisch tussihaft drauf, wie oftmals der Fall. Sie bauten tatsächlich von sich aus Kontakt zu mir auf und fragten mich, ob ich nicht Lust hätte mit noch zwei anderen Typen einen Ausflug zum Noosa National Park zu machen. Das ist so ziemlich das Interessanteste, was es in Noosa gibt. Der Park liegt in einem Gebiet/Gebirge, das eben direkt an dem Sunshine Beach grenzt. Ich sagte den Mädels zu. Zu fünft sind wir dann losmarschiert. Neben uns dreien waren es noch ein lustiger Aussie und ein Typ aus Dänemark, die uns begleiteten. Wir sind erst zum Strand, da fing es schon an zu regnen. Aber wir entschieden uns trotzdem weiterzulaufen. Und das war ziemlich cool. Wir zogen die Schuhe aus und liefen barfuß den Berg zum Nationalpark hoch.
Es ging durch kleine Wanderwege, durch Matsch und über Steine. Es schüttete inzwischen wie aus Eimern, wir waren patschnass aber es war uns egal. Ich war der einzige, der bis zum Hostel alles barfuß lief. Für mich waren die Unebenheiten einfach nur toll. Wir sind einen kleinen Rundgang namens “Hell’s Gate Walk” gelaufen, der um die 2-3 Stunden umfasst. Man hatte von oben eine perfekte Sicht (vom miesen Wetter mal abgesehen), da der Berg halt direkt an der Küste liegt. Rundherum war nur der Ozean. Irgendwann wurde das Wasser besser und wir stoppten an einer Bucht, um zu schwimmen und zu plaudern. Wir kamen später dann an irgendeinem anderen Ende der Stadt wieder raus und mussten dann mit dem Bus zurück fahren. Vorher aber sind wir dann noch in ein Eiscafé und haben Eis gekauft. Ich muss sagen, dass es ein toller Ausflug war und ich es schön fand, in dieser kleinen Gruppe mal einen solchen ‘Nature-Walk’ zu machen.
Viel mehr ging in Noosa aber auch nicht. Das eine Mädel aus meinem Zimmer hatte am nächsten Tag Geburtstag. Ich gratulierte ihr. Das typische aufgeregte Frauengekreische unter den beiden Mädels am Morgen war aber trotzdem total nervig: ‘Ooohh, you’re sooo cute, thank you honey…’ Es gab wohl ein paar Kleinigkeiten und einen Kuchen, weswegen sie am Morgen schon total aufgeregt war.
Wir bekamen noch eine junge Dame ins Zimmer. Deren Namen weiß ich leider auch nicht mehr, aber sie war sehr freundlich und zu ihr fand ich einfacher Zugang. Ich unterhielt mich mit ihr beim Fernsehen ein bisschen. Ihr Plan war es wohl tatsächlich in weniger Tagen nach Toowoomba zu fahren, wo sie eine Freundin besuchen wollte. Ich fragte sie, ob das sicher oder überhaupt möglich sei, denn dort war ja die Flutwelle gestartet. Doch laut ihren Aussagen ging das wohl.
zum Anfang von 53093 Kilometer und zurück! – Ein Work & Travel Abenteuer in Australien, Indonesien, Südkorea & auf Fiji >
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!