Work-and-Travel Jobs

Je nachdem, ob du bereits eine Berufsausbildung absolviert hast oder gerade aus der Schule kommst, bieten sich viele Möglichkeiten, in Australien zügig Geld zu verdienen. Wir stellen ein paar der klassischen Work-and-Travel-Jobs vor und verraten euch, wie ihr sie kriegt. Eine Kurzzusammenfassung findest du am Ende des Textes!

In Australien werden das ganze Jahr über Früchte und Gemüse gepflückt, vom Baum geholt oder verpackt – die ideale Gelegenheit um spontan auf einer Farm anzuheuern, ein paar Wochen fleißig zu arbeiten und anschließend mit breitem Grinsen und vollem Geldbeutel weiterzuziehen. Manche Farmen bieten sogenannte „Farmstays“ an – eine einfache Unterkunft in Kombination mit Farmarbeit. Hier sparst du bei deinen Übernachtungen, während sich das Geld auf deinem Konto mehrt. Alternativ kannst du natürlich auch in einem Campervan wohnen oder dir ein Hostel in der Nähe suchen.

Ebenso typisch wie das Fruitpicking, sind Jobs im Hotelgewerbe und der Gastronomie. Dabei stehen dir alle Möglichkeiten offen, für die du dich qualifiziert genug fühlst: Kellnern, Barkeepen, Tätigkeiten als Rezeptionist, Empfangsmitarbeiter, Page oder als Reinigungs- oder Servicekraft in Hostels und Hotels sind nur ein paar deiner Optionen. Falls du Alkohol ausschenken möchtest, brauchst du in Australien oftmals ein Ausschankzertifikat – das sogenannte „Responsible Service of Alcohol Certificate“, abgekürzt RSA. Nach einem kurzen Lehrgang und einer Gebühr von etwa 100$ Dollar hast du das Zertifikat in der Tasche und kannst loslegen. Unser Tipp: Zeige das Zertifikat am besten ungefragt vor, wenn du dich in Lokalen bewirbst.

Im Gegensatz zu normalen Hostels, bieten dir Working Hostels den Service einer Jobvermittlung an. Je nachdem, wo du dich gerade aufhältst, kannst du also nach einem solchen Hostel Ausschau halten und dort einziehen. Die Betreiber pflegen in der Regel gute Kontakte zu Farmen, Ranchen und anderen, oft landwirtschaftlichen, Betrieben in der Gegend. In den folgenden Tagen kommen für gewöhnlich früh am Morgen ein paar Pick-Ups vorbei, um Arbeitskräfte für den Tag einzusammeln und sie zur Arbeit zu fahren – ein recht angenehmer Service. Andere Hostels bieten dir Kost & Logis gegen gelegentliche Aushilfstätigkeiten in ihren Räumlichkeiten an. Unser Tipp: Such dir Working Hostels in Gegenden, in denen du dich wohlfühlst und wo die saisonale Arbeit zur entsprechenden Zeit des Jahres viel abwirft. Verbringst du zu viel Zeit im Hostel, ohne genügend Arbeitsaufträge zu erhalten, solltest du dich gegebenenfalls umorientieren.

Hier kannst du das große Los ziehen: House Sitting ist fast so angenehm, wie es sich anhört. Der Deal: Eine Familie ist für einen bestimmten Zeitraum verreist und sucht Personal, das auf ihr Haus aufpasst. Da kommst du ins Spiel. Deine Tätigkeiten umfassen in diesem Zeitraum banale Dinge wie Blumengießen und den Garten in Schuss halten, gegebenenfalls Tiere füttern und ausführen und das Haus von außen und innen in einem sauberen und ordentlichen Zustand zu halten. Als Bonus neben deiner Bezahlung darfst du normalerweise gleichzeitig im Haus wohnen und sparst dadurch Unterkunftskosten während du Geld sparst. Die Bezahlung schwankt, wie beim Babysitten, von Haushalt zu Haushalt. Achte darauf, dass du besonders gepflegt und ordentlich zum Vorstellungsgespräch erscheinst.

Die Tourismusindustrie bietet auch Reisenden eine Fülle an Tätigkeiten. Zwar zählt die Hotellerie im Grunde auch zum Tourismus, allerdings gibt es darüber hinaus noch diverse andere spannende Tätigkeitsfelder, die zu großen Teilen an der frischen Luft stattfinden: Surf- oder Tauchlehrer werden oft gesucht, und als (Aushilfs-)Ranger in Nationalparks kannst du dich für den Umweltschutz stark machen. Du könntest als Tour Guide arbeiten, für Reiseveranstalter oder als Übersetzer. Vielleicht hast du Lust, eine Zeit lang auf einem Schiff anzuheuern? Wenn du motiviert, aufgeschlossen und freundlich bist, und dazu noch gutes Englisch sprichst, stehen dir viele Türen offen.

Falls du künstlerisch oder musikalisch begabt bist, kannst du in Australien mit Leichtigkeit auf der Straße Geld verdienen. Dafür suchst du dir einfach in der Innenstadt einer möglichst nicht zu kleinen Stadt ein belebtes Plätzchen und bietest deine Kunst an. Male, bastle oder spiele ein Instrument – je nachdem, wie gut du dich dabei anstellst, kannst du ziemlich viel Geld in kurzer Zeit einheimsen. Du wirst überrascht sein, wie spendabel die Australier sind, wenn sie auf einen guten Straßenkünstler treffen. In den Innenstädten von Millionenstädten wie Sydney solltest du dich gegebenenfalls um eine Genehmigung kümmern.

Auch in typischen Büros werden häufig kurzfristig Beschäftigte gesucht, die einfache Tätigkeiten, wie Ablage oder postalische Angelegenheiten bewältigen. Zwar kannst du dabei nicht draußen in der Natur arbeiten, dafür sind solche Jobs relativ gut bezahlt und körperlich nicht besonders anstrengend. Auch hier ist das Wichtigste, im Bewerbungsprozess einen kompetenten und gepflegten Eindruck zu hinterlassen, um zu zeigen, dass du ins Büro passt und die Aufgaben mit Leichtigkeit erledigen kannst.

Suche im Internet gezielt nach den Bereichen, die dich besonders interessieren und richte deinen Lebenslauf und dein Anschreiben entsprechend aus. Falls die Antworten zu lange auf sich warten lassen, erweitere dein Feld und suche zusätzlich in anderen Berufsfeldern. Manche Jobs, wie die des Fruitpickers, beziehungsweise Farmarbeiters, sind deutlich schneller und kurzfristiger zu kriegen, als Jobs in Tourismus und Gastronomie. Der Vorteil der Farmarbeit liegt allerding auch darin, dass du dein Visum um ein weiteres Jahr verlängern kannst, wenn du über drei Monate in dem Bereich gearbeitet hast.

• Australien: 12-15 AU $, ca. ~10 EUR
• Neuseeland: 11-14 NZ $, ca. ~9 EUR-10 EUR

Wenn du dich momentan in den Vorbereitungen für dein eigenes großes Work and Travel Abenteuer befindest, stellst du dir womöglich die Frage, wie du einen Job in deinem Work and Travel Zielland finden kannst. Mit dieser Frage bist du durchaus nicht allein, fast alle Work and Travel Reisende fragen sich das nämlich. Und zwar zu Recht, denn es gibt genug Backpacker, die Jobs suchen.

Der Konkurrenzkampf ist oft hoch und so kann es vorkommen, dass du vor Ort verzweifelt auf der Suche nach einem Job bist, aber merkst, dass das gar nicht unbedingt so einfach ist, wie vielleicht vorgestellt. Du solltest daher einige grundlegende Dinge noch vor der Ausreise in dein Work and Travel Abenteuer beachten und dir zu Herzen nehmen. Im Folgenden Artikel geben wir dir einige Tipps, damit dir die Jobsuche etwas leichter fällt.

Es ist immer ratsam, einen Lebenslauf (auf Englisch ‚CV‘) vorzubereiten und auch mitzunehmen. Manche Arbeitgeber wird dein bisheriger Lebenslauf nicht interessieren, andere wiederum schon. Um auf der sicheren Seite zu sein, nimm ihn lieber mit. In den klassischen Work and Travel Ländern USA, Kanada, Neuseeland und Australien wird englisch gesprochen (in Kanada auch französisch).
Der Lebenslauf muss daher unbedingt in englischer Sprache verfasst sein und auch den jeweils landesüblichen formellen Aufbau besitzen. Im Internet findest du hierzu einige gute Beispiele und Anleitungen. Eventuell kann dir auch dein Englischlehrer aus der Schule/Berufsschule behilflich sein oder du hast Bekannte mit entsprechendem Migrationshintergrund.

Erstelle deinen englischen Lebenslauf bereits in Deutschland und drucke dir davon mehrere Exemplare auf Papier aus, damit du diese dann vor Ort direkt potentiellen Arbeitgebern aushändigen kannst und nicht unnötig deine kostbare Work and Travel Zeit dafür verschwenden musst, deinen Lebenslauf erst zu verfassen.

Es ist außerdem hilfreich, wenn du dir schon im Voraus ein paar Gedanken über eventuelle Jobwünsche machst. Wenn es spezielle Bereiche gibt, in denen du gerne arbeiten möchtest, solltest du schauen, wo du solche Jobs am besten finden kannst. Wenn du als Kellner jobben möchtest, solltest du dich in Großstädten wie Sydney, New York, Auckland oder Vancouver niederlassen und umschauen. Suchst du etwas spezielleres, z.B. einen Job als Skilehrer, solltest du wissen, wo die stark frequentierten Skigebiete in dem jeweiligen Land überhaupt liegen und wann dort die Hauptsaison beginnt. Überlege aber auch, was für ein Typ du bist und wonach dir zumute ist.

Wenn du ein Großstadtmensch bist, orientiere dich danach und versuche deine eigenen Interessen mit dem Arbeitsmarkt zu kombinieren.
Wenn du für einen Job auch einmal in einen komplett abgelegen Ort reisen musst, der kulturell und auch sonst nicht viel zu bieten hat, setze dir sinnvollerweise eine Zeitgrenze, bis wann du dort arbeiten möchtest. Denn du bist ja nicht nur zum Arbeiten im Land, sondern willst bei diesem einmaligen Erlebnis auch tolle und spannende Dinge sehen und machen. Fruitpicking Jobs (Erntehelfer) zum Beispiel finden oft auf abgelegenen Farmen statt, die sich fernab von größeren Ortschaften befinden. Das kann nach einiger Zeit ziemlich langweilig werden. Wenn du dir aber vorher überlegst, wie lange du dort in etwa arbeiten möchtest, hilft dir das bei der Planung deines Work and Travel Aufenthaltes.

Bist du dir schon früh im Klaren darüber, dass du in der Gastronomie arbeiten möchtest, informiere dich am besten im Internet über die jeweiligen Voraussetzungen in deinem Zielland. Anders als in Deutschland musst du oftmals nämlich ein spezielles Zertifikat, verbunden mit einem schriftlichen Test, erwerben. In Australien nennt sich dieses Zertifikat ‚RSA Certificate‚ (Responsible Service of Alcohol) und berechtigt dich in einem Restaurant oder einer Bar zu arbeiten, in der auch Alkohol verkauft wird (also fast überall). Den Test mit abschließendem Zertifikat kannst du entweder in Australien vor Ort machen oder einfach online: https://www.clubtraining.com.au/online-courses/rsa/?gclid=CKOalpTZg7QCFUm-zAod-1kAeA
Die Kosten (in etwa 60 AUD, ca. 42 EUR) und auch Tests variieren je nach australischem Bundestaat.

Auch in Kanada benötigst du ein solches Zertifikat, hier werden entweder (je nach Bundesstaat) das ‚Serving it right‘ oder das ‚Food Safe‘ Zertifikat anerkannt. Auch diese können online absolviert werden: https://www.canadianfoodsafety.com/ und https://www.servingitright.com/course_intro.html Abschließend ist es noch wichtig zu erwähnen, dass dein Aufenthalt Work and Travel bzw. offiziell (das Visum) Working Holiday heißt. Soll heißen: Arbeite, um zu reisen und Urlaub zu machen. Das wiederrum setzt voraus, das beides in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen sollte. Mache dich nicht komplett selbst verrückt mit der Suche nach einem geeigneten Job, sondern versuche auch die wirklich interessanten Vorzüge deines Ziellandes zu genießen. Attraktionen, der Ozean, das Outback, die wilde Natur, Eisgletscher oder Regenwälder, es gibt viel in dem jeweiligen Land zu sehen und zu erleben.

Natürlich musst du diese Unternehmungen finanzieren können und deshalb vermutlich auch einen Job finden, aber investiere nicht zu viel der kostbaren Zeit nach einem perfekten Job. Suche nicht die Nadel im Heuhaufen, sondern stell dich unbekannten Herausforderungen und mach eventuell auch Abstriche bei deinen Jobwünschen, damit du schneller loslegen kannst.

Bereits vor Abreise kannst du Dir einen Überblick über Mögliche Jobs auf passenden Jobportalen verschaffen: Für Neuseeland seien hier u.a. folgende Portale erwähnt: https://www.seasonalwork.co.nz/online/welcome.csn | 
https://www.backpackerboard.co.nz/ | Hesse/Schrader unterstützt Arbeitnehmer und Arbeitgeber bei allen Fragen zu Bewerbung, Karriere, Personalentwicklung und Outplacement.

Deine Möglichkeiten, in Australien zu arbeiten, sind vielfältig: Von der klassischen Farmarbeit, über die Gastronomie, Hotellerie, Büroarbeit, Straßenkunst bis hin zur Arbeit im Tourismus oder Hostel sind dir kaum Grenzen gesetzt. Falls du bereits eine abgeschlossene Ausbildung hast, lohnt es sich finanziell natürlich noch mehr, etwas in diesem Bereich zu finden. Je nachdem, wie schnell du Geld benötigst, kannst du deine Jobsuche und potentielle Tätigkeitsfelder anpassen. Am schnellsten findest du vermutlich Arbeit in der Landwirtschaft. Vor Arbeitsantritt solltest du dich um ein Australisches Konto und deine Steuernummer, genannt „Tax File Number“ kümmern.