Wal

Als ich in Perth unterwegs war, das war im November, sah ich ein Werbeplakat für eine Whale Watching Tour. Die Buckelwale wandern nämlich jedes Jahr zur Geburt von Säuglingen in den Norden und zwischen September und Dezember schwimmen sie dann zurück in den südlichen Westen von Australien. Wir trafen uns am Nachmittag am Hafen von Perth. Uns erwartete ein mittelgroßer Ausflugsdampfer mit Innen- und Außenbereich. Da es aber drinnen nichts Spannendes zu sehen gab, versammelten sich alle Leute draußen am Deck.

Eine gute halbe bis dreiviertel Stunde fuhren wir erst einmal raus auf den freien Ozean. Die Assistentin vom Kapitän stellte sich und ihre Crew vor und gab ein paar Hintergrundinfos über das, was uns erwarten würde. Sie würden auch ein spezielles Mikrofon ins Wasser lassen, sodass wir die Sprache der Wale hören können, erzählte sie uns. Für das menschliche Ohr sind die Geräusche der Buckelwale so nämlich nicht wahrnehmbar. Dann stoppte der Kapitän das Boot und die Assistentin begab sich auf das Dach der Kapitänskabine, da sie dort die beste Rundumsicht hatte. Es dauerte nicht lange, da ging es schon los. Über Lautsprecher machte sie dann Durchsagen in typischem „aussie Slang“: „oohhh, a cute one there on 2pm, guys look to your right!“. Dann rannten natürlich alle nach rechts und versuchten ein gutes Foto von dem Wal zu schießen. Schon kurz darauf war der nächste Wal entdeckt und alle rannten nach links. Es ging hin- und her und man musste fast schon kämpfen um einen guten Blick zu bekommen. Nach ein paar Fotos packte ich meine Kamera ein, damit ich mich wirklich auf die Wale konzentrieren konnte. Gesehen hatte ich inzwischen auch genug Wale, das Highlight war es einen Wal zu sichten, der seinen typischen Sprung aus dem Wasser macht. Davon haben wir während der ganzen Tour nur 2 Stück gesehen. Man musste halt schnell reagieren, gleichzeitig aber auch aufmerksam sein und auf die Ansagen der Assistentin hören.
Am späten Nachmittag fuhr uns der Kapitän dann wieder zurück nach Perth. Insgesamt hatte mir das Schauspiel auf dem Ozean sehr gut gefallen. Allerdings fand ich die Gruppe auf dem Schiff zu groß, es war einfach zu wenig Platz an Deck, damit alle etwas sehen können. Und auch die Walgesänge haben wir schlussendlich leider doch nicht gehört.

KonzertAls wir dann wieder festen Boden unter den Füßen hatten, entdeckte ich auf der direkt dem Hafen gegenüberliegenden Grünfläche ein Kulturfestival, das „Swan Festival of Lights“. Seit 2008 findet es jährlich zwischen Oktober und November hier in Perth statt. Veranstaltet wird es von unterschiedlichen lokalen und gemeinnützigen Organisationen eines immer wechselnden Gastgeberlandes. Als ich da war, war es Indien. 2012 dann Spanien und China.

Auf einer großen Bühne traten Musikbands auf und es wurden Vorträge über die indische Kultur gehalten. Auf einer großen Wiese gab es Stühle, viele ließen sich aber auch einfach auf dem Gras nieder. An den Seiten befanden sich viele Pavillons mit Informationsständen und indischen Köstlichkeiten. Da der Eintritt zum Festival kostenfrei war und mir die Atmosphäre so gut gefiel, besorgte ich mir auch ein paar Essensbons und probierte ein indisches Reisgericht und ein Dessert. Alkohol und Zigaretten waren hier verboten und dennoch waren alle Menschen so fröhlich und locker drauf. Ich setzte mich, folgte dem Programm auf der Bühne und genoss den Sonnenuntergang in dieser lauen Sommernacht am Hafen. Es war himmlisch.

Diese und weitere Erlebnisse findet Ihr hier: https://work-and-travel-weltweit.de/blog/buchvorstellung-53093-kilometer-und-zurueck-ein-work-travel-abenteuer-australien-indonesien-suedkorea-auf-fiji/