Ich hatte mich also von Marissa noch verabschiedet und Andyg mit Tiger Airways 3277 km von Melbourne nach Perth. Neue Stadt, neuer Bundestaat. Welcome to Western Australia. In Perth war es extrem heiß – die Nachrichten berichteten die letzten Wochen von mehreren Waldbränden in Western Australia, während es in Queensland die ganze Zeit nur regnete. 40 Grad waren es an einigen Tagen in Perth.

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Ich war also in Perth und unglaublich beeindruckt von der Stille, die hier trotz der über 1,6 Million Menschen, herrschten. Die Stadt war von der Sonne erhellt, übersichtlich und sauber. Es war wirklich komisch, in meinen Ohren hörte ich noch den alltäglichen Straßenlärm, die Hupen, Trams, Menschen und Schnelllebigkeit von Melbourne. Hier? Ruhig, gelassen, keine Hektik. Ich begab mich zu meinem Hostel und checkte ein. Es war jetzt nicht das modernste, etwas brüchig (die rechte Tür des sich im Zimmer befindlichen Kleiderschrank war bereits rausgebrochen und stand angelehnt daneben) aber ansonsten ok. Ich zog in ein 4er Zimmer im Hinterhof. Mit auf dem Zimmer war auch wieder ein deutscher: Steve, ein begnadeter Surfer. Die Tage in Perth verbrachte ich also erst mal mit dem gewöhnlichen Sightseeing. Die City abchecken halt.

Perth war sehr geräumig, alles sehr weitläufig, viele helle und weite von der Sonne geheizte Straßen. Perth besitzt eine edle Skyline, unweit vom Strand, der mit einer wunderschönen, rundlaufenden Bucht daherkommt. An der Bucht verläuft eine Promenade mit eigenem Laufstreifen für Jogger. Ansonsten eine riesige Wiese, viel Grün mit Palmen.
Die Innenstadt ist ansonsten recht überschaubar, ich entdeckte einige Straßenkünstler wieder, die ich schon in Melbourne und Sydney gesehen hatte. Generell muss man sagen, dass es hier deutlich mehr Straßenkünstler gibt, als in Deutschland. Ich vermute einige werden an einer speziellen Schule dafür ausgebildet und starten dann mit einer eigenen Show ihre Touren quer über den Kontinent. Denn wenn man mal einige Shows (ja, es sind zum Teil wirklich einstudierte Showeinlagen, nicht nur stupides Vorführen einer Sache), verschiedener Künstler beobachtet, merkt man schnell, dass einige Rahmenhandlungen und Sätze sehr ähnlich sind.

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Im Myer, einer großen australischen Modekette, kaufte ich mir nach langem Hin-und herüberlegen ein Poloshirt für $40, mit dem ich schon öfter liebäugelte.

Vor der W.A. State Library, Perth

Vor der W.A. State Library, Perth

Auch Perth hat natürlich eine State Library, die ich selbstverständlich des Öfteren besuchte. Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich die Librarys von Staat zu Staat. In Perth wurde man überhaupt nicht kontrolliert. Die Library hatte ordentliche Arbeitsplätze am Tisch, aber auch “loungeartige” Sitzsessel. Die Library schloss immer um 19 Uhr, danach konnte man aber einfach seinen Laptop nehmen und vor der Tür noch weitersurfen. Es gibt in Perth auch eine öffentliche Liegewiese mit riesigem Plasmabildschirm vorne dran. Dort laufen Werbeclips und Kurzdokus und nebenbei bietet der TV kostenfreien WLAN Zugang, sogar schneller als in der Library.
Nur gab es hier wiederrum keine Steckdose. Naja egal, ein cooler Service war es auf jeden Fall. Hier hingen auch ab und zu Aboriginals rum, mit denen ich ins Gespräch kam. Einmal beobachtete ich auch einen ihrer nicht ungewöhnlichen Kämpfe untereinander, der mit Polizeieinsatz und Blut ausging, direkt vor meinen Augen. Schrecklich.

Steve packte seine Sachen und zog mit Bekannten auf eine mehrtägige Surf Tour. Er empfahl mir noch einen Ausflug nach Rottnest Island. Diese Insel ist nur 11 km lang und 4,5 km breit, autofrei und ziemlich naturbelassen. Viele Locals fahren hier am Wochenende mit der Fähre rüber und genießen ihre freie Zeit. Es sind nur ca. 20 km von Perth aus bis zur Insel. Das Highlight auf der Insel sind seltene Vogelarten und die auf der ganzen Insel frei herumlaufenden Quokkas, eine Mischung zwischen Minikänguru und Ratte.

Total zahm und relativ angstfrei kann man sie aus nächster Nähe betrachten und zusehen, wie sie daherhoppeln. Wie es sich für Australien gehört, gibt es auch auf Rottnest Island einen Subway. Und nicht nur das: Nur in diesem Store gibt es sogar Subway Pizza! Auf Rottnest Island kann man einfach in Ruhe relaxen und die Natur auf sich wirken lassen. Da ich dienstags rübergefahren bin, habe ich die Hin- und Rückfahrt mit der Fähre zum halben Preis bekommen, da es dienstags immer einen Sonderpreis gibt.

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Es war inzwischen November und so langsam begann die Weihnachtszeit. Als ich mal wieder durch die Innenstadt und die vielen Shopping Malls in Perth schlenderte, sah ich an einem Stand zu, an dem sie selber und frisch Kaubonbons herstellten. Das war ein Augenschmaus und lies den ganzen Gang der Mall schön süß duften. Generell gab es solche Vorführungen öfter. Ich kann mich auch an eine Eisdiele erinnern, in der man einem Mann im Schaufenster beim Herstellen und Backen der Waffeln zusehen konnte.
Jedenfalls hatten sie in Perth die Tage einen rot geschmückten Weihnachtsbaum aufgestellt und waren auch schon an den Vorbereitungen der offiziellen Christmas Parade, die schon bald stattfinden sollte.

Ich war zwei Wochen lang in Perth und verbrachte viel Zeit, vor allem auch zum Essen, in der Stadt und den Malls. Ich aß hier auch öfter mal einen Kebab, also quasi einen Yufka Döner, wie man ihn hier in Deutschland kennt. Einen Döner, wie wir ihn hier essen, gibt es in Australien nicht. Und grundsätzlich ist Döner/Kebab auch deutlich teurer, umgerechnet zahlt man vielleicht um die 7-8 EUR. Ich kaufe einige Weihnachtsgeschenke für meine Familie in Deutschland, zum Beispiel die tolle Krawatte, die ich meinem Vater geschenkt habe, ist „made“ und gekauft in Perth. Ich hatte nämlich geplant, ein Päckchen mit lauter kleinen Souvenirs und Geschenken nach Deutschland zu schicken. Letztlich werde ich einiges an Portogeld sparen, wie sich später noch zeigen wird.

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