Zusammenfassung:
Möchtest Du Dich sozial engagieren und dieses Engagement mit einer Auslandsreise kombinieren? Dann bietet Dir die Freiwilligenarbeit weltweit zahlreiche Möglichkeiten, etwas Gutes zu tun. Ebenfalls kannst Du Freiwilligendienst im In- und Ausland leisten. Beide Formen des sozialen Engagements weisen unterschiedliche Merkmale sowie Vor- und Nachteile auf. Näheres dazu hier! Siehe auch den Beitrag: Was bringt mir Freiwilligenarbeit?
Freiwilligenarbeit – Merkmale des flexiblen sozialen Engagements weltweit
Wer sich im Ausland an einem gemeinnützigen Projekt beteiligen möchte, erhält durch die unterschiedlichen Organisationen zahlreiche Möglichkeiten dafür. Grundsätzlich gibt es aber zwei verschiedene Formen des freiwilligen Engagements: die flexible Freiwilligenarbeit und der gesetzlich geregelte Freiwilligendienst. Welche Merkmale diese beiden Formen des Volunteerings aufweisen und welche Vor- und Nachteile sie bringen, erfährst Du hier.
Freiwilligenarbeit versus Freiwilligendienst – eine Begriffserklärung
Wenn von Freiwilligenarbeit die Rede ist, dann ist ein unentgeltliches Mitwirken an einem gemeinnützigen Projekt gemeint. Dies kann im Inland oder im Ausland passieren, für nur wenige Wochen oder mehr mehrere Monate. Viele, die sich für die Freiwilligenarbeit entscheiden, bleiben gleich ein Jahr lang weg und nutzen die Zeit, um wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln sowie ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Die Freiwilligenarbeit kannst Du entweder selbst oder von einer Organisation oder einer Reisegesellschaft organisieren lassen. Die Kosten für den Transport, die Unterkunft, die Verpflegung und alles weitere trägst Du selbst.
Hast Du jedoch vor, Freiwilligendienst abzuleisten, dann handelt es sich um ein Projekt, das von öffentlicher Seite organisiert und oft auch zum Teil bis zur Gänze bezahlt wird. Darüber hinaus kannst Du als Voluntourist soziales Engagement mit einer Reise verbinden. Solche Volunteer-Reisenwerden von Reiseveranstaltern organisiert und grenzen sich stark von Freiwilligendienst-Projekten ab.
Merkmale der flexiblen Freiwilligenarbeit
Flexibel bedeutet, dass Du im Rahmen Deiner Reise zur Freiwilligenarbeit das Projekt und das Reiseziel selbst auswählen kannst. Die Freiwilligenarbeit besitzt aber noch weitere Merkmale und Unterschiede zum geregelten Freiwilligendienst, wie:
- Große Auswahl an Veranstaltern, Ländern und unterschiedlichen Projekten
- Das Reiseland ist frei wählbar
- Frei wählbare Aufenthaltsdauer (von zwei Wochen bis 24 Monate)
- Freie Wahlmöglichkeit bei der Tätigkeit und dem Einsatzbereich
- Nur Anmeldung nötig, die Bewerbung entfällt
- Reisestart auch kurzfristig möglich
- Organisation durch den Anbieter möglich – kein Aufwand für die Planung
- Die Kosten müssen selbst getragen werden.
Länder die in Frage kommen
- Freiwilligenarbeit Tansania
- Freiwilligenarbeit Namibia
- Freiwilligenarbeit Südafrika
- Freiwilligenarbeit Ghana
- Freiwilligenarbeit Kenia
- Freiwilligenarbeit Madagaskar
Mittel-/Südamerika
- Freiwilligenarbeit Costa Rica
- Freiwilligenarbeit Chile
- Freiwilligenarbeit Ecuador
- Freiwilligenarbeit Peru
- Freiwilligenarbeit Brasilien
- Freiwilligenarbeit Bolivien
Nordamerika:
Asien / Ozeanien
- Freiwilligenarbeit Thailand
- Freiwilligenarbeit Australien
- Freiwilligenarbeit Neuseeland
- Freiwilligenarbeit Sri Lanka
- Freiwilligenarbeit Fidschi
Merkmale des geregelten Freiwilligendienstes
Der Freiwilligendienst wird nicht durch gewerbliche Anbieter organisiert, sondern durch Trägerorganisationen, die sich an gesetzliche Regelungen halten müssen. Im Unterschied zur Freiwilligenarbeit beschreiben die folgenden Merkmale den Freiwilligendienst:
- Du musst Dich für den Freiwilligendienst bewerben
- Der Bewerbungsprozess benötigt eine längere Vorlaufzeit
- Du bewirbst Dich zwar für ein Projekt, hast aber letztendlich keine freie Wahl über Deine Tätigkeit, Dein Zielland und Dein Wunschprojekt
- Es gibt eine Mindestaufenthaltsdauer, meistens von mehreren Monaten (Ausnahme: Europäischer Freiwilligendienst)
- Die Bedingungen für Dich als Freiwilligendienstler sind gesetzlich festgelegt. Die Trägerorganisationen müssen sich daran halten.
- Es gibt finanzielle Förderungen durch Fördermittel aus öffentlicher Hand. Manchmal bezahlst Du gar nichts für den Freiwilligendienst. Für manche Projekte musst Du nur einen Teil der Kosten übernehmen.
- Es werden Seminare abgehalten, an denen Du teilnehmen musst, wie beispielsweise ein Einführungsseminar als Vorbereitung auf den Eisatz sowie Zwischenseminare während des Aufenthalts. Manchmal gibt es auch ein Nachbereitungsseminar.
Die Finanzierung bei den unterschiedlichen Programmen
Für die Kosten für die Freiwilligenarbeit kommst du selbst auf. Wirst Du nach erfolgter Bewerbung zum Freiwilligendienst aufgenommen, gibt es unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten bei den verschiedenen Programmen. Staatlich geförderte Programme werden von Entsendeorganisationen durchgeführt. Zu diesen Programmen, die im vollen Umfang finanziert werden, gehören:
– weltwärts (www.weltwaerts.de)
– kulturweit (www.kulturweit.de)
– Europäische Freiwilligendienst (EFD) (Datenbank: www.europa.eu/youth/volunteering/project_de)
Daneben gibt es Programme, die zwar mittels Zuschüssen gefördert werden, jedoch teils von Dir selbst bezahlt werden müssen (Kosten für die An- und Abreise, Vermittlungsgebühr, Spende für das Projekt) Zu diesen gehören:
– Workcamps (www.workcamps.org)
– Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) (www.fsj.at)
– Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD) (www.internationaler-jugend-freiwilligendienst.de/ijfd/)
Welche Bereiche für die Freiwilligenarbeit bzw. für den Freiwilligendienst angeboten werden
Beim Freiwilligendienst hast du keine freie Wahl, was Deine Tätigkeit betrifft. Lediglich das Projekt, für das Du Dich bewirbst, wird etwas darüber aussagen, in welchem Bereich oder welchen Bereichen Du vermutlich arbeiten wirst. Entscheidest Du Dich für die Freiwilligenarbeit, hast Du hingegen die freie Wahl, in welche Richtung Dein Engagement gehen soll. Das hat vor allem den Vorteil, dass Du die erworbene Praxis gut auf Dein Studienfach, Deinen Beruf oder Deine beruflichen Ziele abstimmen kannst. Denn die Freiwilligenarbeit kannst Du Dir als Praktikum oder Berufserfahrung anrechnen lassen. Wenn Du darüber nachdenkst, Freiwilligenarbeit zu leisten, dann stehen Dir die folgenden Bereiche zur Auswahl bereit:
– Betreuung und Soziales (Sozialämter, Streetworker, Obdachlosenheime, Altersheime,..)
– Bildung und Unterricht (Kindergärten, Schulen, Erwachsenenbildungseinrichtungen,..)
– Gesundheit und Medizin (Krankenhäuser, Dörfer, Rehabilitations- und Gesundheitszentren,..)
– Tierhilfe (Tierauffangstationen, Naturschutzgebiete, Tierschutzheime,..)
– Umweltschutz (Nationalparks, Wiederaufforstungsprojekte, Schutz lokaler Pflanzen,..)
– Tourismus (Museen, Tour-Guides,..)
– Infrastruktur und Bau (Dörfer, Stadtvierteln,..)
– Farmarbeit (Bauernhöfe, Landwirtschaft,..)
Was Du sonst noch über die Freiwilligenarbeit wissen solltest
Bei der Freiwilligenarbeit kannst Du in das Land reisen, das Dir am meisten zusagt. Nutze den Auslandsaufenthalt, um Deine Sprachkenntnisse zu verbessern. Oftmals kannst Du vor Ort einen Sprachkurs absolvieren, entweder vor Deinem Einsatz oder währenddessen. Manche Organisationen bieten solche Sprachkurse im Programmpaket an. Manchmal musst Du diesen auch extra bezahlen oder selbst organisieren. Was die Wohnbedingungen vor Ort betrifft, solltest Du wissen, dass diese meistens nicht den Standards in Deutschland entsprechen. Gearbeitet wird häufig in kleinen Gruppen. Deine täglichen Aufgaben sind eher einfach, außer, Du bringst Fachwissen, Berufserfahrung oder sonstige Kenntnisse mit. Dann kannst Du auch herausfordernde Aufgaben übernehmen. Stelle Dich darauf ein, dass Du weit abseits von Freunden und Familie eine Zeit Deines Lebens verbringen wirst und Du am Ort der Freiwilligenarbeit Deinen Alltag alleine meistern musst. Zum Glück gibt es aber zumindest in den meisten großen Städten der Welt Internetcafés, sodass der Kontaktabbruch nicht ganz so schwerwiegend ausfällt.
Fazit:
Für die Freiwilligenarbeit kannst Du Dich zwischen der selbstfinanzierten und flexiblen Form oder Dich für einen staatlich geregelten Freiwilligendienst entscheiden, bei der Du weniger bis gar keine Kosten hast, Du jedoch kaum Entscheidungsfreiheiten hast, was den Einsatzort und Deinen Arbeitsbereich betrifft. Finanzierst Du die Freiwilligenarbeitselbst, kannst Du aus allen Ländern der Welt Dein Zielland auswählen und den Freiwilligendienst auch mit einem Sprachkurs oder einer anschließenden Reise kombinieren. In jedem Fall solltest Du Dich vorab gut über die Möglichkeiten informieren, welche Dir die ausgewählte Organisation bietet.