Spektakuläre Landschaften, Bilderbuch-Strände und ein einzigartiger Artenreichtum machen den Inselstaat Madagaskar zu einem Naturparadies. Hier gedeihen exotische Gewürze und du kannst ein reiches kulturelles Erbe entdecken – aber auch bittere Armut und andere Probleme eines typischen Entwicklungslandes. Freiwilligenarbeit in Madagaskar gibt dir die Möglichkeit, die Schönheit der Insel zu entdecken und dich gleichzeitig sinnvoll für die Menschen und Natur des Landes einzusetzen.
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Madagaskar – der „sechste Kontinent“
Geologen zählen Madagaskar vor der Küste von Mosambik zu den „Alten Inseln“: Da sich Madagaskar schon vor über 150 Millionen Jahren von Afrika gelöst ab, konnte sich hier eine völlig andere Tier- und Pflanzenwelt als auf dem Kontinent entwickeln. 95 Prozent aller Arten sind endemisch: So kommen beispielsweise Lemuren, Bernierenten und Tenreks ausschließlich auf Madagaskar vor. Noch vor wenigen Jahrhunderten gab es auf der Insel sogar riesengroße Elefantenvögel, Riesenlemuren und madagassische Flusspferde.
Madagaskar ist von dichten tropischen Regenwäldern und ausgedehnten Gewürzplantagen bedeckt. Im Herzen der Insel breitet sich ein gewaltiges gebirgiges Hochplateau aus. Neben den beeindruckenden Baobab-Bäumen gedeihen auf Madagaskar mehr als 800 Orchideenarten und es bevölkern über 280 exotische Vogelarten die Lüfte.
Freiwilligenarbeit in Madagaskar – den Menschen helfen und die Natur schützen
Leider sterben immer mehr der heimischen Tierarten auf Madagaskar aus: Sie verlieren ihren Lebensraum durch Brandrodung oder werden gejagt. Ein Schwerpunkt von Volunteering in Madagaskar liegt daher auf dem Umwelt- und Artenschutz. Noch mehr zu tun gibt es im sozialen und medizinischen Bereich sowie im Bildungswesen: 77 Prozent der Madagassen leben von weniger als 1,25 Dollar pro Tag. Nur die wenigsten Menschen haben Zugang zu sauberem Trinkwasser und die medizinische Versorgung ist mangelhaft. Ebenso lückenhaft präsentiert sich das chronisch unterfinanzierte Bildungssystem. Angesichts dieser umfassenden Probleme gibt es in Madagaskar vielfältige Möglichkeiten für freiwilliges Engagement.
Zur Wahl stehen unter anderem diese Beispielprojekte:
- in einem Kindergarten arbeiten: mit den Kindern spielen und basteln, beim Aufräumen und der Zubereitung der Mahlzeiten helfen
- an einer Grundschule unterrichten: den Kindern die Inhalte verschiedener Fächer aus Englisch näherbringen, die Lehrer unterstützen und eigene Ideen umsetzen
- sich in einer Auffangstation für Lemuren engagieren: die Tiere füttern, die Käfige säubern und instandhalten, die Wiederauswilderung begleiten
- ein Umweltprojekt im Regenwald unterstützen: Tierzählungen, Dokumentation
- an einem Dorfentwicklungsprojekt mitarbeiten: Bau- und Renovierungsarbeiten, Mithilfe auf dem Feld, Möbel schreinern, …
- Workshops zur HIV-Aufklärung organisieren und durchführen
Volunteering in Madagaskar – gut zu wissen
– Neben Malagasy gehört Französisch zu den Amtssprachen in Madagaskar. Es ist daher sehr von Vorteil, wenn du als Volontär in Madagaskar über grundlegende Französischkenntnisse verfügst. Arbeitest du an einer Schule, solltest du auch gut Englisch sprechen: Dieses ist insbesondere in den touristischen Zentren der Insel weit verbreitet. Kinder und Jugendliche, die Englisch lernen, haben dort später bessere Jobchancen.
– Das Visum für die Einreise nach Madagaskar erhältst du direkt bei der Ankunft am Flughafen. Damit darfst du dich bis zu 30 Tagen im Land aufhalten. Planst du einen längeren Volunteering-Aufenthalt oder möchtest du anschließend noch das Land bereisen, musst du dein Visum von Deutschland aus beantragen.
– Bei direkter Einreise aus Deutschland gibt es keine Pflichtimpfungen für Madagaskar. Es empfiehlt sich aber, vorab den Standardimpfschutz nach der STIKO zu überprüfen und als Reiseimpfungen unter anderem Typhus, Hepatitis A und B, Cholera und Tollwut in Erwägung zu ziehen. Da insbesondere der Regenwald sowie die Küstengebiete Madagaskars Malariagebiete sind, solltest du dich von einem Reise- oder Tropenmediziner bezüglich der Malaria-Prophylaxe beraten lassen und vor Ort durch geeignete Kleidung und ein Moskitonetz Mückenstichevermeiden.
Das Klima in Madagaskar
Das Klima auf Madagaskar ist tropisch. Es gibt eine heiße Regenzeit von November bis April sowie eine kühlere Trockenzeit von Mai bis Oktober.
An der Ostküste ist es dank des feuchten Passatwindes meist sehr schwül. Während der Regenzeit fallen große Niederschlagsmengen und es können tropische Wirbelstürme auftreten. Das Thermometer zeigt das ganze Jahr über um die 28° C an.
An der Nord- und Westküste ist es mit 26° C ganzjährig warm und die Niederschläge in der Regenzeit sind längst nicht so ausgeprägt. Die Südwestküste präsentiert sich sogar ziemlich trocken und daher vergleichsweise karg.
Im Hochland sowie in der Hauptstadt Antananarivo herrschen gemäßigte klimatische Bedingungen mit 20 bis 25 Grad. Nachts kann das Thermometer auf bis zu 5° C fallen. Das Wasser des Indischen Ozeans lädt zu jeder Jahreszeit zum Baden ein: Die Werte schwanken zwischen 22° C im August und 27° C von Januar bis April.
Freiwilligenarbeit in Madagaskar: Fazit
- Afrika von einer ganz anderen Seite kennenlernen
- eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entdecken
- interessante Projekte im sozialen, medizinischen und Bildungsbereich
- den Volunteering-Aufenthalt mit einer Inselrundreise oder einem Badeurlaub verbinden
- nebenbei Englisch- und Französischkenntnisse verbessern