Work and Travel ist machbar. Auch wenn du kein Millionär bist, musst du nicht auf dieses Abenteuer verzichten. Allererstes Gebot ist das Sparen. Wenn du dir deine Reise selbst organisierst und nicht ein Komplettangebot einer Reiseorganisation wählst, zahlst du auf jeden Fall weniger Gebühren. Zusätzlich empfiehlt es sich für die Buchung deines Fluges einen Flugpreisvergleich im Internet zu benutzen. Er vergleicht Flugpreise von hunderten verschiedenen Reisebüros. Das Gleiche gilt übrigens auch für Auslandskrankenversicherungen: Vergleichen lohnt sich auch hier immer.
Flug buchen
Die Buchung deiner Flüge in dein Zielland sollte natürlich auch möglichst früh sein, da die Flugpreise solche Langstreckenflüge zum Ende hin immer teurer werden. Weiteres Kriterium für den Flugpreis ist, ob du in der Neben. Oder in der Hauptsaison dein Abenteuer beginnen möchtest.
Laufende Kosten zuhause minimieren
Weißt du bereits, wann du aufbrechen möchtest, denke an laufende Kosten, die eventuell bereits eliminiert werden könnten. Zum Beispiel Abonnements für Zeitungen oder das Fitnessstudio. Beides wirst du während deiner Abwesenheit sowieso nicht in Anspruch nehmen können.
Auslands-Bafög
Wenn du Schüler oder Student bist und in deinem Zielland ein mindestens dreimonatiges Praktikum absolvieren kannst, besteht für dich eine Möglichkeit einer Teilfinanzierung durch den Staat. Das Stichwort hierfür nennt sich ‚Auslands-BAföG‘.
Internationaler Studentenausweis
Zusätzlich gibt es für Studierende die Möglichkeit einen internationalen Studentenausweis zu beantragen. Damit erhältst du, ähnlich wie in Deutschland, in vielen Ländern Vergünstigungen für Eintrittskarten, Flüge oder bei sonstigen Einkäufen.
Nebentätigkeit in Deutschland vor Abreise
Hast du ansonsten keine eigenen Ersparnisse, versuche dir eine Nebentätigkeit in Deutschland zu verschaffen, damit du Geld verdienen und ansparen kannst. Du kannst dein Work and Travel Aufenthalt zum Teil aus eigener Finanzierung durchführen und zum anderen Teil auch durch finanzielle Unterstützung seitens Freunde oder deiner Familie.
Untersützung durch Bekannte und Verwandte
Erzähl Ihnen von deinem einmaligen Vorhaben und höre dir an, was sie davon halten. Du wirst sehen, viele werden deine Entscheidung begrüßen und dich ermutigen, das Abenteuer wirklich zu beginnen, bevor es zu spät ist und du zum Beispiel das Alter für das Visum überschritten hast. Auch für sie wird es spannend sein, deine Erlebnisse von Deutschland aus über ein Online-Blog oder Post aus übersee zu verfolgen.
Stehen besondere Feste wie Weihnachten, dein Geburtstag oder das Bestehen einer Prüfung an, kannst du deine Angehörigen auch bitten, dir anstatt materiellen Dingen lieber finanzielle Unterstützung für dein Work and Travel Projekt zu schenken.
Einnahmen während des Aufenthalts
Work and Travel heißt natürlich auch nicht ohne Grund ‚Work‘ and ‚Travel‘ ‑ Arbeiten (und dadurch auch Geld verdienen) und ‚Reisen‘, das ist der Sinn hinter dieser Möglichkeit eines solchen Working Holiday Visums. Es wird im Prinzip nur Geld für die Flüge und für die erste Zeit (1-2 Monate) benötigt. Die restlichen gut 10 Monate kann man sich durch gelegentliches Arbeiten im Zielland finanzieren: Ein wenig arbeiten, dann weiterreisen, dann wieder arbeiten und irgendwann weiterziehen.
So ist der klassische Werdegang eines Backpackers der sich mit einem Working Holiday Visums in Australien, Neuseeland, Kanada oder den USA aufhält. In Australien müssen die Einnahmen jedoch vorraussichtlich ab 2016 versteuert werden.
Kostenfreie Unterkünfte
Du kannst in einigen Hostels auch erheblich Geld sparen, nämlich die Kosten für deine Unterkunft. Viele Hostelbetreiber bieten eine kostenfreie Unterkunft an, wenn du als Gegenleistung beispielsweise bei der Reinigung der Räumlichkeiten hilfst oder Schichten an der Rezeption übernimmst.
Couchsurfing
Bist du anderen Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen, kannst du auch über ‚Couchsurfing‘ nachdenken. Hierbei handelt es sich auch um eine Möglichkeit, sich die Kosten für eine Unterkunft zu sparen. Auf der offiziellen Internetplattform bieten Menschen auf der ganzen Welt ein Bett (ggf. ihre Couch) für fremde, reisende Personen an. Kostenlos, ohne Verpflichtungen. Es geht einfach um das gegenseitige Kennenlernen verschiedener Kulturen und Menschen.
WWOOFing
Es gibt aber auch weitere Möglichkeiten den Kostenfaktor ‚Unterkunft‘ möglichst niedrig zu halten: Wwoofing. WWOOF ist eine weltweite Organisation, der etliche Farmen und Bio-Bauernhöfe angeschlossen sind. Diese Organisation bringt Farmbesitzer und Backpacker zusammen. Du als Backpacker kannst auf der Farm oder dem Bauernhof aushelfen und erhältst dafür eine für dich kostenfreie Unterkunft und auch Verpflegung.
Dies ist beispielsweise auch eine gute Möglichkeit, sich für ein zweites Working Holiday Visum zu qualifizieren, da du hierfür ja mindestens 88 Tage lang in einer bestimmten Branche gearbeitet haben musst. Bis vor einiger Zeit wurden ausschließlich Arbeiter von Farmen oder Bauernhöfen für ein zweites Working Holiday Visum zugelassen.
Steuererklärung
Am Ende des Steuerjahres deines jeweiligen Ziellandes lohnt es sich oftmals als Backpacker mit Working Holiday Visum eine Steuererklärung einzureichen. Das klingt kompliziert, ist es aber gar nicht so sehr. Deutschland gilt als das Land mit dem kompliziertesten Steuersystem der Welt – es kann also nur einfacher werden als zu Hause. Oftmals kannst du eine solche Steuererklärung online erledigen, es gibt dazu Anleitungen im Internet.
Alternativ kannst du diese aber auch von Steuerberatern in dem jeweiligen Land durchführen lassen. Hierfür zahlst du in der Regel eine Gebühr, wenn du Steuern zurück erhältst. Wenn nicht, fällt oftmals auch keine Gebühr an. Wenn du dir gänzlich unsicher in solchen Dingen bist, empfiehlt sich diese Möglichkeit durchaus. Die Steuerberater kennen das Steuersystem und den Umgang mit den ämtern im jeweiligen Land sehr gut aus.