Stichwort Heimweh

Die Aufregung ist endlich weg, du hast dich von deinen ganzen Freunden und deiner Familie verabschiedet und bist in deinem Zielland angekommen. Die ersten Tage oder Wochen sind vergangen, du hast eventuell auch schon einige Leute kennengelernt und einiges erlebt. Dennoch geht es dir nicht gut und du fühlst dich unwohl, weil du Heimweh hast? Das ist nichts ungewöhnliches, immerhin bist du etliche tausend Kilometer von zu Hause entfernt und auch der Zeitunterscheid macht es schwierig, Kontakt zu den Daheimgebliebenen zu halten.

Bei dem Einen tritt das Heimweh stärker auf, bei dem Anderen eher weniger. Im folgenden Artikel geben wir dir einige hilfreiche Tipps, wie du mit der lästigen Sehnsucht nach der Heimat umgehen kannst.

Hat das Heimweh dich erwischt, gibt es zwei Möglichkeiten: Du versuchst Kontakt zu deiner Familie und deinen Freunden in Deutschland aufzunehmen. Besonders Spaß macht das, wenn du eine Webcam und Skype benutzen kannst. Dann kannst du mit deiner Familie in Bild und Ton kommunizieren und Ihnen eventuell auch deine Räumlichkeiten oder Souvenirs zeigen.

Am besten erzählst du ihnen dann auch von deinem Heimweh, damit sie dich unterstützen können und dir Mut machen können, nicht aufzugeben und gar nach Hause zun reisen. Bei einigen ist es jedoch so, dass sich das Heimweh verstärkt, wenn Sie in einer solchen Phase den Kontakt in die Heimat verstärken. Es wäre dann deshalb ratsam in die Zukunft zu schauen und dich über das zu freuen, was dich während deinem Auslandsaufenthalt erwartet: Abenteuer, neue Freunde und jede Menge Spaß! Eine Alternative wäre es deshalb, den Kontakt zu deiner Familie und deinen Freunden so gut es geht zu meiden, damit du dein Heimweh überwinden kannst. Es ist sicherlich die härtere und schwierigere Möglichkeit, kann aber durchaus effektiv sein. Du musst selbst herausfinden, welche der beiden Methoden dir gut tut.

Nimm dir einen oder mehrere kleine Gegenstände mit, die dich an deine Heimat und die Menschen erinnern, die dir besonders wichtig sind. Wichtig ist, das es sich um kleine, gut verstaubare Dinge handelt. Als Backpacker hat man für gewöhnlich einen großen Rucksack, in dem man alles verstauen muss, was zum Überleben notwendig ist. Dazu kommen noch Souenirs, die unterwegs gekauft werden. Deine Erinnerungsstücke können Fotos, ein kleines Kuscheltier, ein Schlüsselanhänger mit Foto oder ähnliche Dinge sein. In Momenten, in denen dir danach ist, kannst du dir einen Tee machen, Schokolade essen (Schokolade macht ja bekanntermaßen glücklich) und an deine Heimat und deine Familie denken.

Begib dich bei Heimweh in Gesellschaft. Gerade in Zeiten, in denen du alleine bist, verfällst du in deinen Gedanken an die alte Heimat. Wenn du aber mit anderen Reisenden etwas spannendes unternimmst, bist du davon abgelenkt. Es ist daher wichtig, wenn du dich anderen Backpackern anschließt und ihr gemeinsam z.B. einen Roadtrip unternehmt. Eine erste Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen ist oftmals einfach die Hostelküche. Dort kommt man schnell miteinander ins Gespräch. Alternativ kannst du auch auf verschiedenen Internetplattformen nach Reisepartnern suchen und dich mit ihnen treffen.

Gleiches Prinzip, aber offline: schwarze Bretter in den Hostels. Auch hier findest du etliche Kleinanzeigen, über die du schnell andere Reisende aus aller Welt kennenlernen kannst. Du musst dir bei Heimweh innerlich klarmachen: Ein Work and Travel Visum erhälst du in der Regel nur 1x in deinem Leben und du bist nicht so weit um die Welt geflogen, damit du traurig bist und Heimweh hast. Du willst doch viele spannende Erfahrungen sammeln, Fotos machen und diese einmalige Chance nutzen, um ganz viele Erinnerungen mit nach Deutschland zu nehmen. Deshalb ist es wichtig, viel unterwegs zu sein, am besten in Gesellschaft.

Du kannst dich auch mit einem Job ablenken. Wenn du dir einen Job suchst, bist du den ganzen Tag außerhalb deines Hostels und hast eine Aufgabe, mit der du auch noch Geld verdienst. Auch auf der Arbeit lernst du neue Leute kennen, mit denen du auch in deiner Freizeit etwas unternehmen kannst. Wenn du arbeiten gehst, wirst du schnell einen geregelten Alltag feststellen. Du musst zu einer bestimmten Uhrzeit aufstehen und zur Arbeit fahren, am Nachmittag nach der Arbeit musst du kochen und bist wahrscheinlich müde. Dein Tagesablauf hat eine gewisse Struktur und die Zeit vergeht schnell, sodass dein Heimweh schnell in die Ferne rückt.

Es kann dir helfen, wenn du ein Reisetagebuch schreibst. Entweder ganz klassisch auf Papier oder als Blog auf dem PC. Hier kannst du deinen Gedanken und deinen Gefühlen freien Lauf lassen und falls du deinen Blog im Internet veröffentlichst, kannst du deine Berichte, Fotos und Videos auch direkt mit deiner Familie und deinen Freunden in der Heimat teilen. Ein Reisetagebuch ist grundsätzlich empfehlenswert, da es dir auch nach deinem Work and Travel Abenteuer ganz viele Details von deinen Erlebnissen und Reisen offenbaren wird, die du ohne das Tagebuch längst vergessen hättest. Es ist ein tolles Werk, das viele Erinnerungen in dir wecken wird.

Dein Heimweh kann zwar wirklich schmerzen und wird dir ein paar miese Tage bereiten, wenn es dich richtig erwischt, aber denke immer daran: Es wird vorbeigehen! Und wenn du wieder zurück in Deutschland bist, bekommst du sogar Fernweh statt Heimweh. Du musst während deiner Zeit im Ausland nur hartnäckig bleiben und durchhalten! Das lohnt sich auch, denn du bist in einem Land, in dem du vorher wahrscheinlich noch nie warst. Da gibt es so vieles zu erkunden und so viele neue Bekanntschaften zu machen, das ist etwas ganz einmaliges.

Denkt immer daran: das Heimweh zu überwinden lohnt sich. Denn auf Euch wartet eine spannende Zeit in einem neuen Land, dass Ihr erkunden, kennenlernen und mit seinen Menschen völlig ins Herz schließen könnt. „Was ich persönlich schlimmer finde als Heimweh ist das Fernweh. Jetzt, wo ich wieder zuhause bin, kann ich nur daran denken wieder hier weg zu kommen. Deshalb bin ich auch im Returnee Club von Travel Works. Ich möchte mir meinen Rückflug zusammensparen“, erklärt Nele Päsler. Bei Einigen verfliegt das Heimweh langsamer, bei Anderen schneller. „Nach ca. 3 Tagen hatte ich mich an die Zeitumstellung, meine Gastfamilie und mein neues Zuhause gewöhnt und damit war dann auch mein Heimweh vorüber. Während der restlichen neun Monate meines Aufenthalts hatte ich kein Heimweh mehr“, erzählt Michelle Berges, die als Austauschschülerin in Australien lebte. „Natürlich habe ich trotzdem oft an meine Familie & Freunde gedacht und mich gefragt, was sie gerade so machen und was ich so alles während meiner Abwesendheit verpasse. Trotzdem war mein Heimweh im Gegensatz zu meinem Fernweh nach Australien gar nichts.“