Für Dich ist klar: Du willst unbedingt eine längere Auslandsreise unternehmen. Nur eine Ungewissheit quält Dich noch: Soll ich alleine reisen oder lieber in Gesellschaft? Kann ich wirklich alleine ans andere Ende der Welt reisen und dort ohne fremde Hilfe überleben? Und mit wem will ich diese einmalige und spannende Erfahrung teilen? Fragen, mit denen sich wohl viele zukünftige Backpacker beschäftigen. Denn immerhin: gesucht wird niemand geringerer als der perfekte Reisepartner! Um Dir die Entscheidung zu erleichtern, habe wir Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten für Dich zusammengestellt.
Allein reisen: Frei, unabhängig, einsam?
Nicht wenige Backpacker machen sich am liebsten alleine auf den Weg, um ferne Ländern zu erkunden.
Du hast kein Problem damit, alleine zu reisen? Du bist sehr selbstständig, kommunikativ und offen neuen Leuten gegenüber? Dann nichts wie los! Aber mache Dir bewusst, dass du in den kommenden Monaten so manchem Tag komplett auf dich alleine gestellt sein wirst. In den Hostels kommen und gehen die Mitreisenden. Damit Du nicht vereinsamst, musst Du dauerhaft darauf bedacht sein, Kontakte zu knüpfen. Das ist nicht jedermanns Sache und kann sehr anstrengend werden. Auch weniger schöne Situationen wirst Du allein meistern müssen.
Mit wem vertreibst Du dir die Zeit, wenn Du mit deinem gekauften Van an einer Raststätte an einem verregneten Märzmorgen erwachst? Apropos Van: Bedenke auch, dass Du bei Anschaffungen, wie in etwa einem Auto, das finanzielle Risiko allein trägst. Aber allein zu reisen hat auch Vorteile und für viele erfahrene Backpacker ist es die beste Erfahrung: Du musst Dich mit niemandem absprechen und kannst jederzeit frei entscheiden, wohin es Dich zieht. Sicher werden auch Dein Selbstbewusstsein und Deine Persönlichkeit davon profitieren. Außerdem solltest du bedenken, dass, nur weil du die Reise alleine beginnst, nicht die ganze Zeit alleine sein wirst!
Ob im Hostel beim Kochen, im Job oder auf Reisen lernst du schnell andere Backpacker kennen. Da viele Leute zunächst alleine reisen, fällt es in der Regel nicht schwer, Anschluss zu finden. Solltest du auf diesen Wegen nicht die richtigen Leute kennenlernen, bleibt dir immernoch die Option, über das schwarze Brett oder Foren nach Reisepartnern zu suchen. Zu diesem Zwecke gibt es gerade auf Facebook riesige Gruppen, in welchen andere Backpacker täglich nach Reisepartnern, Autos oder anderen Sachen suchen.
Doppelt hält besser: Mit einem Freund oder einer Freundin reisen
Ihr seid schon seit der Sandkiste beste Freunde und wollt gemeinsam das Ausland unsicher machen? Was kann es besseres geben? Doch bevor Ihr die Rucksäcke packt, solltest Du noch einmal kurz inne halten und folgendes bedenken: Du wirst in den nächsten Monaten dauerhaft – also jeden Tag – mit Deinem Travel-Buddy zusammenleben. Du wirst sie oder ihn beim Essen, Schlafen, Duschen und Feiern erleben. Eigentlich in jeder Lebenslage und genau das kann ein enormes Streitpotential bergen. Du solltest Dir also sicher sein, dass Deine Reisebegleitung keine unbekannten „Special Effects“ hat. Hast du schon einmal längere Zeit mit dieser Person verbracht? Kennt Ihr Euch wirklich so gut, als dass ihr zusammen reisen wollt? Wenn du diese Fragen nicht zweifelsfrei mit „ja“ beantworten kannst, überdenke deine Entscheidung lieber noch einmal. Denn ein gemeinsamer Auslandsaufenthalt ist auch ein Risiko: Nicht wenige Freundschaften sind bereits daran zerbrochen. Trotz aller Bedenken ist es natürlich fantastisch einen treuen Travel-Mate an der Seite zu haben: Von ganz praktischen Überlegungen wie geteilten Kosten und Risiken einmal abgesehen, kannst Du alle Erlebnisse mit einer vertrauten Person teilen und hast bei allen Entscheidungen einen Ratgeber an Deiner Seite.
Himmel oder Hölle: Mit dem Partner/der Partnerin reisen
Natürlich reisen auch viele Pärchen längere Zeit gemeinsam. Denn was kann es schöneres geben, als gemeinsam am Great Barrier Reef zu schnorcheln oder abends am Strand den Mondschein zu genießen? Doch was passiert bei Regen im Paradies? Irgendwann kommt er nämlich, der vierte verregnete Märzmorgen im Campervan in Folge, an irgendeiner Raststätte. Da kann die Lage auch mal angespannt sein und vielleicht habt Ihr Euch nicht mehr viel zu sagen. Ist Eure Beziehung gefestigt genug, um auch solche Situationen zu überstehen? Kommt es zum Streit, geht dann nämlich nicht nur Dein Travel-Buddy, sondern vielleicht auch Eure Beziehung. Wie ein normaler Urlaub kann auch eine Work-and-Travel-Reise ein Beziehungskiller sein. Traurig aber wahr: Viele Pärchen trennen sich währenddessen oder kurz danach. Es ist also Vorsicht geboten! Um dieser Gefahr vorzubeugen, könntet ihr jedoch schon vorher absprechen, euch für einen gewissen Zeitraum während der Reise zu trennen. So können beide für ein paar Tage oder aber auch Wochen die Dinge unternehmen, auf die der Partner vielleicht keine Lust hatte. Man muss nicht dauerhaft Promisse eingehen und kann auch einmal auf eigene Faust ferne Länder erkundigen.
Schnappsidee: In einer großen Gruppe reisen
Was mit einer Schappsidee auf einer Party beginnt, endet einige Wochen später am Flughafen: In einer Gruppe von vier oder mehr Freunden soll das Abenteuer starten. Die Erfahrung zeigt: Das ist meistens keine gute Idee. Auf keinen Fall solltest Du dich darauf einlassen, wenn Du auch nur über eine Person in Deiner Reisegruppe denkst, dass diese nervig werden könnte. Fahrt am besten jeweils zu zweit und verabredet Euch, um an verschiedenen Orten ein paar Tage zusammen zu verbringen. Danach geht jedes Team wieder seiner Wege. So fühlt sich niemand dazu verpflichtet, dauerhaft mit allen reisen zu müssen und es entsteht auch kein Streit. Natürlich kann es auch gut gehen, mit mehr als nur einer Person zu reisen, dies stellt jedoch eher die Ausnahme dar.
Drei Tipps für das gemeinsamen Reisen
Egal mit wem Ihr Euch in das Abenteuer „Work-and-Travel“ stürzt – zum Schluss geben wir Euch noch drei Tipps mit auf dem Weg, wie Ihr die gemeinsame Reise am besten angeht:
- Unternehmt ein Wochenende oder einen Kurzurlaub zusammen und testet das gemeinsame Reisen
- Sprecht im Vorfeld über Eure Vorstellungen und Wünsche, das kann vielen Konflikten vorbeugen: Wieviel Geld habt Ihr zur Verfügung? Welche Jobs wollt Ihr machen? Welche Ziele dürfen auf der Reiseroute nicht fehlen? Welche Aktivitäten wollt Ihr unternehmen?
- Entwickelt einen Plan B, falls Ihr während der Reise in Streit geratet. Vielleicht reist dann jeder eine Zeit für sich und Ihr trefft Euch später wieder?